Der Mensch – Beherrscher und Krone der Schöpfung? Auf Abwegen, Irrwegen und Umwegen zurück zur Schöpfungsverantwortung - Klösterreich
 

Der Mensch – Beherrscher und Krone der Schöpfung? Auf Abwegen, Irrwegen und Umwegen zurück zur Schöpfungsverantwortung

Veröffentlicht von zwettl am

Ver­an­stal­tun­gen

Der Mensch – Beherrscher und Krone der Schöpfung? Auf Abwegen, Irrwegen und Umwegen zurück zur Schöpfungsverantwortung

Mo, 31. Oktober 2022, 19:30

Vor­trag

18.00 Uhr Hl. Mes­se in der Stiftskirche
19.30 Uhr Vor­trag im Festsaal
21.00 Uhr Klei­ner Emp­fang im Vestibül

Die aktu­el­le Umwelt- und Kli­ma­kri­se hat jeden­falls meh­re­re Ursa­chen. Es ist aber unbe­strit­ten, dass sie 1. unmit­tel­ba­re Aus­wir­kun­gen auf uns Men­schen hat und 2. wir Men­schen selbst eine die­ser Ursa­chen dafür sind.
Gott hat den Men­schen geschaf­fen, damit er sich um die Schöp­fung und sei­ne Mit­men­schen sorgt. In vie­len Über­set­zun­gen des ers­ten Buches der Bibel, der Gene­sis, ist schon begin­nend mit der latei­ni­schen Über­set­zung der Vul­ga­ta zu lesen, dass der Mensch über die Erde „herr­schen“ sol­le. Tat­säch­lich steht aber in der hebräi­schen Bibel das Wort „kabasch“ und das heißt so viel wie „urbar machen“. Die­se arge Bedeu­tungs­ver­schie­bung schon in der Zeit der Alten Kir­che bis heu­te wider­spricht dem ursprüng­li­chen dop­pel­ten Schöp­fungs­auf­trag der Für­sor­ge, der die Grund­la­ge unse­rer reli­giö­sen und kul­tu­rel­len Iden­ti­tät ist. Der Zustand der Schöp­fung und die Zustän­de in der Welt zei­gen uns auf, dass wir unse­re wah­re Iden­ti­tät ver­leug­nen und uns von unse­rer gött­li­chen Bestim­mung entfernen.
„Kro­ne der Schöp­fung“ ist eine heu­te ange­sichts der Umwelt- und Kli­ma­kri­se häu­fig nur noch iro­nisch ver­wen­de­te Bezeich­nung für den Men­schen. Doch was ist damit gemeint? In der bibli­schen Schöp­fungs­ge­schich­te fin­det sich der Aus­druck so gar nicht. Außer­bi­blisch lässt sich der Aus­druck bis zum grie­chi­schen Phi­lo­so­phen und Natur­for­scher Aris­to­te­les (4. Jh.) zurück­ver­fol­gen. Vie­le christ­li­che Den­ker der Spät­an­ti­ke und des frü­hen Mit­tel­al­ters waren neben der Bibel durch grie­chisch-phi­lo­so­phi­sches Gedan­ken­gut geprägt und schu­fen eine Theo­lo­gie, in der jüdisch-christ­li­che und grie­chisch-phi­lo­so­phi­sche Vor­stel­lun­gen mit­ein­an­der ver­schmol­zen. So wur­de der Gedan­ke des Men­schen als Beherr­scher und als Kro­ne der Schöp­fung zum Bestand­teil des ver­bind­li­chen christ­li­chen Welt­bilds, das im neu­zeit­li­chen Euro­pa nach der Auf­klä­rung und der indus­tri­el­len Revo­lu­ti­on auch das Fort­schritts­den­ken der Men­schen prägte.
Doch ange­sichts der aktu­el­len Umwelt- und Kli­ma­kri­se hal­ten wir nun inne und müs­sen, basie­rend auf einem neu ver­ste­hen­den Lesen der Hei­li­gen Schrift, ein neu­es Ver­ständ­nis unse­rer gött­li­chen Bestim­mung suchen und uns unse­res eigent­li­chen Schöp­fungs­auf­tra­ges wie­der bewusst wer­den. Papst Fran­zis­kus schreibt in sei­ner Enzy­kli­ka Lau­da­to si‘:„Es wird kei­ne neue Bezie­hung zur Natur geben ohne einen neu­en Menschen.“ 

Alt­bi­schof Klaus Küng wird für und mit uns dar­über nach­den­ken, was es für die­se neue Bezie­hung des Men­schen zur Schöp­fung spi­ri­tu­ell und kul­tu­rell kon­kret braucht.
Das Gespräch wird mode­riert von Mag. Ema­nue­la Sut­ter (Die Tages­post – Katho­li­sche Zei­tung für Poli­tik, Gesell­schaft und Kultur).

Kos­ten:
Kurs­bei­trag: € 8,00

Anmel­de­schluss: 27. Oktober!

Die­se Ver­an­stal­tung fin­det in Zusam­men­ar­beit mit dem Umwelt­re­fe­rat der Diö­ze­se St. Pöl­ten statt. 

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