„Als ich mit 34 Jah­ren zum ers­ten Mal den Jah­res­wech­sel im Klos­ter ver­brach­te, hat­te ich am Neu­jahrs­mor­gen ein Erleb­nis, das für mei­ne wei­te­ren Klos­ter­auf­ent­hal­te aus­schlag­ge­bend war: In der Sil­ves­ter­nacht überkam mich eine tie­fe Trau­rig­keit. Kurz vor Mit­ter­nacht hör­te ich die ers­ten Knall­kör­per, die Rake­ten leuch­te­ten durch die Klos­ter­fens­ter und die Kir­chen­glo­cken began­nen, das neue Jahr ein­zu­läu­ten. Ich dach­te an mei­ne Fami­lie und alle ande­ren, die beschwingt fei­er­ten, wäh­rend ich mit frem­den Leu­ten in der Klos­ter­kir­che die Mes­se fei­er­te. Nach dem Got­tes­dienst stie­ßen auch wir mit einem Glas Sekt an und genos­sen selbst­ge­mach­te Kek­se aus der Klosterküche. Aber die­se Aus­ge­las­sen­heit zu Sil­ves­ter – wie ich sie sonst kann­te – war nicht vor­han­den. Am Neu­jahrs­mor­gen wach­te ich früh auf, es hat­te ein wenig geschneit und bis zum Frühstück war noch Zeit. So mach­te ich im ver­schnei­ten Klos­ter­gar­ten einen Spa­zier­gang. Ich war ganz allein, rund um mich war es still, nur mei­ne Schrit­te im Schnee hör­te ich knir­schen. Ich spürte die kal­te Win­ter­luft und atme­te tief ein. Plötz­lich emp­fand ich eine gro­ße Zufrie­den­heit und Dank­bar­keit, dass ich den ers­ten Tag im Neu­en Jahr in die­ser Fri­sche und Klar­heit begin­nen konn­te. Seit­her schät­ze ich die Beson­der­heit, im Klos­ter das alte Jahr zurückzulassen und mit Got­tes Segen ins Neue Jahr zu gehen.“ – Die­se Erfah­rung, die Dr. Rena­te Pilz in einem Inter­view für das Klös­ter­reich-Maga­zin schil­der­te, machen immer mehr Men­schen. Gera­de zum Aus­klang des Jah­res, wenn man das zu Ende gehen­de Jahr Revue pas­sie­ren lässt und sich für den Neu­be­ginn rüstet, wünschen sich vie­le Men­schen Ruhe, um inne­zu­hal­ten, sich von Bal­last zu befrei­en, die inne­ren Bat­te­rien auf­zu­la­den und mit neu­er Ener­gie zu star­ten. Den Jah­res­wech­sel ein­mal anders als gewohnt zu ver­brin­gen, kann dabei hel­fen. In den Stif­ten und Orden von Klös­ter­reich hat sich die Nach­fra­ge nach einem alter­na­ti­ven Jah­res­aus­klang in den ver­gan­ge­nen Jah­ren stark erhöht. „Die Ein­stel­lung zu The­men wie Acht­sam­keit, Sinn­su­che, Authen­ti­zi­tät, Spi­ri­tua­li­tät und Glau­be hat sich nach der Coro­na-Pan­de­mie sehr geän­dert“, erläu­tert Manu­el Lam­pe, Gesch.ftsführer von Klös­ter­reich. „Viel mehr Men­schen als zuvor befin­den sich auf Sinn­su­che. Das macht sich vor allem zu bestimm­ten Zei­ten wie Sil­ves­ter bemerk­bar. Hier kön­nen die Mit­glie­der von Klös­ter­reich einen Bei­trag leis­ten – von einer klei­nen Aus­zeit über den Jah­res­wech­sel bis zur Neu­ori­en­tie­rung – durch­aus auch los­ge­löst vom katho­li­schen Glau­ben, welt­of­fen, sinn­ge­bend und wertfrei.“

Eini­ge Sil­ves­ter-Ange­bo­te der Stif­te und Orden von Klösterreich:

Gera­ser Klosterfasten

„Fas­ten ist erhol­sa­mer als Urlaub“, ist Fas­ten­lei­ter Alex­an­der Graf­fi überzeugt. Im Stift Geras bie­tet er zehn­tä­gi­ge Fas­ten­kur­se an, bei denen man wan­dert, medi­tiert, Achtsamkeitsübungen absol­viert und von den Prä­mons­tra­ten­ser Chor­her­ren beglei­tet wird.
Ter­min: 27. Dezem­ber bis 5. Jän­ner www.stiftgeras.at

Sil­ves­ter im Kloster

Im Wei­ter­ge­hen los­las­sen und auf­bre­chen – zum Jah­res­wech­sel ein paar Tage inne­hal­ten kann man im Stift St. Lam­brecht in der Stei­er­mark. Das ruhi­ge klös­ter­li­che Ambi­en­te, die Gebets­zei­ten, geist­li­che Impul­se, Grup­pen­ge­sprä­che und viel Zeit für sich selbst ermög­li­chen eine neue Sichtweise.
Ter­min: 30. Dezem­ber bis 3. Jän­ner www.stift-stlambrecht.at

Jah­res­aus­klang ein­mal anders

Eine Alter­na­ti­ve zu Feu­er­werk und lau­ten Fei­ern ist der Jah­res­wech­sel im Stift Sei­ten­stet­ten. Mit der Teil­nah­me am Chor­ge­bet, gemein­sa­men Impul­sen, der Mög­lich­keit zur Aus­spra­che und Beich­te, Fackel­wan­de­rung, Jah­res­ab­schluss­an­dacht, Segen in der Rit­ter­ka­pel­le und Ansto­ßen auf das neue Jahr erlebt man – spi­ri­tu­ell beglei­tet durch Pater Domi­nik – Sil­ves­ter und Neu­jahr ein­mal ganz anders.
Ter­min: 30. Dezem­ber bis 1. Jän­ner www.stift-seitenstetten.at

Neu­jahrs­pau­se

„Ihr Jahr. Ihr Moment. Ihr Neu­start.“ heißt es bei den Mari­en­schwes­tern in Bad Kreu­zen. Dafür gibt es neben der Voll­pen­si­on „Gesun­de Aus­zeit“ einen wohl­tu­en­den Heu­sack und den Räu­cher­work­shop „Neu­jahrs­ri­tu­al“ mit der Räu­cher­ex­per­tin. Zudem kann man das Hal­len­bad und die Sau­na sowie die Kräu­ter­tee-Bar mit Bio-Heil­pflan­zen nutzen.
Ter­min: 3. bis 8. Jän­ner www.curhaus.at

Win­ter-Wun­der-Wochen

Eine Win­ter-Aus­zeit genießt man bei den Mari­en­schwes­tern in Bad Mühllacken. Mit der Voll­pen­si­on „Gesun­de Aus­zeit“, einem Wech­sel-Knie­guss, der Nut­zung von Hal­len­bad und Sau­na sowie der Kräu­ter­tee-Bar mit Bio-Heil­pflan­zen star­tet man ent­spannt in das Neue Jahr.
Ter­min: 4. bis 10. Jän­ner und 18. bis 24. Jän­ner www.curhaus.at

Wei­te­re Infos zu den Sil­ves­ter-Ange­bo­ten der Stif­te und Orden unter www.kloesterreich.com.
Die neue Pod­cast-Fol­ge von Orden on air der Ordens­ge­mein­schaf­ten Öster­reich wid­met sich eben­falls dem The­ma „Sil­ves­ter im Klos­ter“. Dar­in erzählt Br. Bri­an Tho­mas über das Pro­gramm „Jah­res­wech­sel ein­mal anders“ im Kapu­zi­ner­klos­ter Salz­burg, das sich vor allem an jun­ge Men­schen zwi­schen 18 und 35 Jah­ren rich­tet: www.ordensgemeinschaften.at/podcast

Down­load

Foto: Neu­es Kapi­tel: Wenn das Jahr wie frisch gefal­le­ner Schnee vor einem liegt, laden Klös­ter zu einem acht­sa­men Start ein.
Copy­right: Stift Rein, Pater Mar­tin Höfler

Foto: Ruhe zum Inne­hal­ten bie­tet Stift St. Lam­brecht in der Steiermark.
Copy­right: Stift St. Lambrecht

Foto: Alter­na­ti­ve zu Feu­er­werk & Co.: Stift Sei­ten­stet­ten lädt zu einem spi­ri­tu­el­len Sil­ves­ter­abend ein.
Copy­right: Stift Seitenstetten

Foto: Win­ter-Spaß: Zeit für sich und gemein­sa­me Freu­de erlebt man bei den Marienschwestern.
Copy­right: Cur­haus Marienschwestern