Kame­ra läuft - Klösterreich
 

Kame­ra läuft

Veröffentlicht von waltergrafik am

Kul­tur

Kame­ra läuft

Ende März wird die ers­te Fol­ge von Herr­gotts­zei­ten mit Johann-Phil­ipp Spie­gel­feld im ORF zu sehen sein. Wir waren beim Dreh im Stift Her­zo­gen­burg dabei.

Ein ohren­be­täu­ben­des Sur­ren und Brum­men – bei­na­he möch­te man sagen ein Höl­len­lärm – erfüllt die Kir­che, dröhnt von den hohen Mau­ern mehr­fach ver­stärkt her­ab. „Hof­fent­lich wir­belt das schö­ne Spiel­zeug nicht den gan­zen Staub auf, der sich seit der letz­ten Reno­vie­rung ange­sam­melt hat, die Mes­ne­rin wür­de mich schimp­fen“, kom­men­tiert Propst Petrus fröh­lich den Droh­nen­flug. Gedreht wird die Schluss­sze­ne des Pilot­films von Herr­gotts­zei­ten, einer Wei­ter­ent­wick­lung der belieb­ten TV-Sen­dung Herr­schafts­zei­ten. Mit vier Staf­feln hat sich das For­mat zum Quo­ten­hit im ORF ent­wi­ckelt, mehr als 700.000 Zuschaue­rin­nen und Zuschau­er fol­gen Johann-Phil­ipp Spie­gel­feld pro Sen­dung bei sei­nen Schlossbesuchen.
Den Erfolg des For­mats machen das Kon­zept und die char­mant-sym­pa­thi­sche Mode­ra­ti­on aus. Neu­gie­rig, lus­tig und völ­lig locker lässt sich AUA-Pilot Spie­gel­feld die herr­schaft­li­chen Häu­ser von ihren Besit­zern zei­gen – und stellt genau die Fra­gen, die Außen­ste­hen­de schon immer wis­sen woll­ten. Es ist, als wür­de man einem Freund durch die Anwe­sen fol­gen, mit ihm stau­nen und lachen. Bes­te Vor­aus­set­zun­gen für die Erwei­te­rung der Sen­dung: unter­halt­sa­me und span­nen­de Epi­so­den sind garan­tiert, wenn zukünf­tig hin­ter Klos­ter­mau­ern geblickt wird. „So eine Sen­dung hat es mei­ner Mei­nung nach noch nicht gege­ben, dass man wirk­lich sieht, wie ein Kon­vent zusam­men in der Gemein­schaft lebt“, so Johann-Phil­ipp Spie­gel­feld. „Ich bin gläu­big und habe Geschich­te stu­diert, den­noch hat man kaum Infor­ma­tio­nen dar­über, wie Men­schen in einem Klos­ter leben. Das wird für mich und unse­re Zuschau­er sehr spannend.“

Außer­ge­wöhn­li­che Einblicke
So ist man in den Pri­vat­räu­men von Propst Petrus zu Gast und erfährt, dass er an sei­nem Schreib­tisch oder auf der Couch All­tags­klei­dung trägt – „das Ordens­ge­wand ist da weder sinn­voll noch ange­nehm“. Man lauscht sei­ner „Beich­te“, an die 40 Rosen­krän­ze zu haben und manch­mal eini­ge Zeit zu benö­ti­gen, um die zum Tag und zur Stim­mung pas­sen­de Ket­te zu wäh­len – „ähn­lich wie jemand, der sich nicht ent­schei­den kann, wel­che Schu­he er zum Out­fit anzie­hen soll“. Gemein­sam mit Johann-Phil­ipp Spie­gel­feld nimmt man am Spei­se­tisch der Mit­brü­der Platz, über­nach­tet in den Gäs­te­zim­mern des Stif­tes und ist beim früh­mor­gend­li­chen Chor­ge­bet dabei.
Ein Ein­blick in die Klau­sur, der ein­zig­ar­tig ist. „Für uns war es leicht, uns zu öff­nen, die Din­ge ein­fach so zu zei­gen, wie sie sind“, so Propst Petrus. „Wir haben gemerkt, dass die TV-Leu­te Inter­es­se dar­an haben, das Klos­ter so dar­zu­stel­len, wie es wirk­lich ist. Es war eine Zusam­men­ar­beit auf Augen­hö­he, viel ent­spann­ter und lus­ti­ger als ich es mir vor­ge­stellt habe. Dabei sind sich zwei Wel­ten begeg­net, denn so wie wir im Klos­ter hat auch das Pro­duk­ti­ons­team sein ganz eige­nes Fach-Chi­ne­sisch. Das war immer wie­der Anlass zu Freu­de und Spaß.“