Ausstellung 2024 - NACKT. Zieht an! - Klösterreich
 

Aus­stel­lung 2024 – NACKT. Zieht an!

Veröffentlicht von paul am

Aus­stel­lun­gen

Aus­stel­lung 2024 – NACKT. Zieht an!

Mi, 01. Mai ’24 bis
So, 27. Okt ’24, 10:00–17:00

Ausstellung 2024 - NACKT. Zieht an!

Son­der­schau im Stifts­mu­se­um St. Paul „NACKT. Zieht an!“:

Der Mensch, wie Gott ihn schuf. Ein The­ma, das berührt, anzieht, pola­ri­siert, abschreckt, aber auch neu­gie­rig macht – es ist so alt, wie die Mensch­heit selbst. Schon im bibli­schen Buch Gene­sis erken­nen Adam und Eva, dass sie nackt sind – und sie schä­men sich. Der Umgang mit der eige­nen Nackt­heit ist sehr unter­schied­lich – von der Frei­zü­gig­keit des Nudis­mus bis hin zur Scham, die ver­hüllt, was es zu ver­hül­len gibt. Das Ide­al des schö­nen Kör­pers hat sich gewan­delt und reicht von der Venus von Wil­len­dorf bis zu den Gra­zi­en eines Cano­va, die durch ihre schein­ba­re Makel­lo­sig­keit bestechen. Im Wort Gym­na­si­um steckt das grie­chi­sche Wort γυμνός (gym­nos), nackt, das γυμνάσιον (Gym­na­sión) bezeich­net einen öffent­li­chen Platz für Lei­bes­übun­gen, der schließ­lich zu einer Bil­dungs­stät­te wur­de. Dass der Sport in der Anti­ke völ­lig nackt aus­ge­führt wur­de, ver­wun­dert heu­te viel­leicht. Ande­rer­seits beglei­tet die Nackt­heit den Men­schen von der Geburt bis zum Tod. Der nack­te Kör­per inspi­rier­te Künst­ler und Den­ker glei­cher­ma­ßen und gip­felt schließ­lich im Schön­heits­wahn aller Epo­chen. Gleich­zei­tig wird der Leib ver­letz­lich und ist dem Pro­zess der Ver­gäng­lich­keit aus­ge­setzt. Die Schön­heit der nack­ten Haut wird ein­ge­setzt, um Erfolg und Gesund­heit zu beschrei­ben und dient einer gewal­ti­gen Indus­trie als Motor. Die Anzie­hung zwi­schen Men­schen ver­dich­tet sich im Eros und wird oft zur Grat­wan­de­rung zwi­schen Respekt und Acht­lo­sig­keit. Der ver­letz­te Kör­per ist schließ­lich die Kehr­sei­te und zeigt den Ver­fall. Am Ende steht der Dis­put, wel­chen Wert die Hül­le des Men­schen besitzt und wo die Ein­heit zwi­schen Leib und See­le zerbricht.

Aus­stel­lungs­dau­er: 01.05.2024 – 27.10.2024
Öff­nungs­zei­ten: Mitt­woch bis Sonn­tag von 10 bis 17 Uhr

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Karten/Infos:

Bene­dik­ti­ner­stift St. Paul im Lavanttal

„Die Abtei im Para­dies“, Aus­stel­lun­gen, Barockgarten

Haupt­stra­ße 1

9470  St. Paul im Lavanttal

(T): +43 4357 2019–54
(F): +43 4357 2019–58